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Book Challenge - #4 Rezension - Staubchronik

 

Hallo Ihr lieben Bücherwürmer,

während ich die letzten Tage in meinem Bett verbringen musste, habe ich mir dieses Schätzchen geschnappt und möchte Euch natürlich zur 'Animant Crumbs Staubchronik' von Lin Rina meine Rezension hier lassen.

 

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.


Eckdaten zum Buch

 

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Titel: Animant Crumbs Staubchronik

(Taschenbuch)

Autorin: Lin Rina

Verlag: Drachenmond Verlag; 2017

 

 

Seitenanzahl: 552

ISBN: 978-3-95991-391-1

 Preis: € 16,90 (D)

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Klappentext...

England 1890.

 

Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen.

Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt.

Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.


Cover & Schreibstil

Cover:

Für mich, ist dies eines der schönsten Cover, das ich je gesehen habe. Gerade als Bücherliebhaberin muss dieses Buch schon alleine wegen der Aufmachung und Gestaltung des Covers in meinem Bücherregal stehen. 

Zu sehen ist die Silhouette einer Frau. Meiner Meinung nach stellt dies Animant an Ihrem ersten Tag in der Bibliothek dar. Gefüllt ist die Silhouette mit einem Bücherregal. Ich kann mir vorstellen, dass es in der Londoner Universitätsbücherei genau so aussah. Der Buchrücken wurde mit goldenen verschnörkelten Ornamenten verziert. Dies verleiht dem Buch etwas altertümliches, was super zu der Geschichte passt. 

 

Schreibstil:

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Durch den einfachen Schreibstil ließ sich die Geschichte flüssig lesen. Nicht wie in dieser Zeit üblich, hat sich die Autorin für den heutigen Schreibstil entschieden. Bei Unterhaltungen der Charaktere hat sie es allerdings geschafft, den damaligen Sprachgebrauch miteinzubeziehen. Dadurch wirkte alles sehr authentisch.

 

Durch die liebevolle Gestaltung der Seiten und dem einfachen Schreibstil ließ sich die Geschichte sehr flüssig lesen.  Jedes neue Kapitel wurde mit Verschnörkelungen hervorgehoben und wurden mit kleinen Hinweisen auf das kommende eingeleitet.


Eigene Meinung & Fazit

Also erstmal möchte ich erwähnen, dass dieses Schätzchen mein erstes Highlight in diesem Jahr ist. Warum? Das erkläre ich Euch jetzt.

 

Fangen wir an mit Animant Crumb, die die Hauptcharakterin verkörpert. (Der Name Animant stammt wahrscheinlich aus dem hebräischen/arabischen Raum und bedeutet ins deutsche übersetzt "Engel") Unsere Hauptprotagonistin wird allerdings überwiegend Ani genannt.

Obwohl Ani oftmals unhöflich und respektlos gegenüber der Privatsphäre anderer war, mochte ich besonders ihre selbstbewusste und sarkastische Art. So konnte sie mich oft zum schmunzeln bringen. 

Bereits im Prolog war mir Ani, hinsichtlich ihrer Suche nach erfüllenden und intellektuellen Gesprächen, sofort sympathisch. 

Nicht wie heute, war es in der damaligen Zeit nicht üblich, gar skandalös wenn eine Frau mit einem höherem gesellschaftlichen Rang arbeiten ging. Daher wurde Ani mit viel Ablehnung, Skepsis und argwöhnischen Blicken konfrontiert. Doch dies meisterte sie meiner Meinung nach mit Bravour.

 

"Ich war geneigt, sie als Ausnahme zu betrachten,

aber jetzt weiß ich, dass ich durchaus im Recht bin,

Frauen als keine vollwertigen Menschen zu betrachten"

(zitiert; Quelle: Animant Crumbs Staubchronik; Seite 238)

 

Eine wichtige Rolle in der Geschichte rund um Animant spielt ihre Mutter.

Die Beziehung zwischen Ani und ihrer Mutter erinnert mich oft an Jane Austen's Klassiker Stolz und Vorurteil. (Sollte es einen Menschen auf dieser Welt geben, der diese Geschichte nicht kennt, kann hier auf meinem Blog auch eine Rezension dazu finden). Eine starrköpfige Tochter mit eigenen Zielen und Werten, die sich über die Wünsche und Träume der Mutter hinwegsetzt.

Eigentlich möchte Animant's Mutter nur das Beste für sie und überschüttet sie mit möglichen Heiratswilligen jungen Männern. Denn in der damaligen Zeit war es der Familie sehr wichtig mit einer Heirat eine gute Partie zu machen. Dennoch war ich zu beginn der Geschichte sehr geschockt wie hartnäckig sie ihrer Tochter ihren willen aufdrücken möchte und wie wenig sie ihrer Tochter eigentlich zuhört. 

Allerdings muss ich sagen, dass sie zum Ende der Geschichte ein Wandlung durchmacht und versucht ihre Tochter so zu Akzeptieren wie sie ist. 

 

Zwei weitere tragende Rollen in der Geschichte spielen Mr. Boyle und Mr. Reed. Ich glaube, unterschiedlicher könnten zwei Charaktere nicht sein. Während Mr. Boyle in der Gesellschaft sehr beliebt ist und von Animant's Mutter sehr gerne als Schwiegersohn aufgenommen worden wäre, ist Mr. Reed der versnobte, unfreundliche Bibliothekar, der von allen gemieden und verhöhnt wird. 

Mr. Boyle mochte ich erst sehr gerne mit seiner charmanten und freundlichen Art. Jedoch habe ich ihn und seine Handlungen eher als naiv empfunden. Daher konnte ich oft nur den Kopf schütteln oder hätte ihn am liebsten einfach mal kräftig geschüttelt. 

 

Von Mr. Reed hingegen war ich sofort hin und weg. Diese geheimnisvolle Seite an ihm hat mich einfach fasziniert und total neugierig gemacht. Ebenfalls merkt man, dass auch der scheinbar harte, gefühllose Mr. Reed eine weiche Seite besitzt. Wann diese zum Vorschein kommt, möchte ich Euch natürlich nicht verraten. Ich verspreche allerdings, dass sein verschmitztes Lächeln in dieser Geschichte definitiv nicht zu kurz kommt. Aber lest selbst.

 

Bereits auf ihrem ersten Ball in London lernt Animant Elisa kennen. Es dauert nicht lange und beide werden zu guten Freundinnen. Eigentlich finde ich, dass sich beide ziemlich ähnlich sind. Nur Elisa wirkt ein bisschen verrückter und aufgeblüht. Genau das was Ani brauchte. Eine Freundin die sie bestärkt und mit Rat und Tat zur Seite steht. 

...

Mein größtes Highlight in dieser Geschichte war die dargebotene Liebesgeschichte zwischen Ani und Ihm. (Für wen Anis Herz schlägt, werde ich Euch natürlich auch nicht verraten)

 

"Ich habe über die Liebe gelesen, gab ich von mir..."

"Liebes, sagte Tante Lillian, Manchmal reicht es nicht, nur darüber zu lesen."

(Quelle: Animant Crumbs Staubchronik; Seite 35)

 

Obwohl der Buchtitel und der Klappentext etwas andere Erwartungen erschließt, dreht es sich in dieser Geschichte hauptsächlich um die Einstellung zum Thema Liebe und wie die Liebe selbst denjenigen treffen kann, der Liebe für unmöglich hält. 

Ani glaubt nicht so richtig an die Liebe und denkt, dass sie alles was sie in Büchern darüber gelesen hat, ausreichend ist. Jedoch wird sie im laufe der Geschichte vom Gegenteil überzeugt. Auch hier finde ich parallelen zu dem Klassiker von Jane Austen. Denn auch Elizabeth Bennett glaubt nicht so richtig an die Liebe.

 

Warum die Liebesgeschichte das Highlight dieses Buches für mich ist? Weil die Autorin es geschafft hat, Animant's Gefühle so bildhaft darzustellen, dass ich jedes einzelne Gefühl nachempfinden konnte. Genau dann, war ich genau bei Ani. All das Herzklopfen, das rot werden und all die noch so kleinen Momente waren so schön, dass ich selbst völlig nervös wurde sobald beide im selben Raum waren. Für mich wurde besonders die Entwicklung der Beziehung super schön dargestellt.  

Ein wenig enttäuscht war ich, weil die Geschichte rund um ihren Job als Assistentin des Bibliothekars nur als Nebenstory fungierte. Natürlich nahm uns die Autorin oft mit in den Alltag   der Bibliothek, aber gerne hätte ich noch viel mehr davon gehabt. Zum Beispiel spielt die Suchmaschine kaum eine Rolle. Ich hatte gehofft, dass es sich hierbei vielleicht um etwas geheimnisvolles handelt. 

Auch die Thematik, dass Frauen nicht das gleiche Recht auf entsprechende Bildung haben wie die Männer, wurde leider nur zeitweise angeschnitten. Hier hätte ich mich über einen größeren Anteil gefreut. 

Doch trotzdem konnte ich dieses Buch nicht eher bei Seite legen, bis ich den letzten Satz der Geschichte verschlungen hatte. 

 

Das Ende der Geschichte war wirklich schön, aber hatte etwas von einem Liebesfilm aus Hollywood. Aber trotzdem sehr gelungen. 

 

 

Erst habe ich eine weile überlegen müssen, wie viele Sterne ich diesem Buch gebe. Aber eigentlich hat dieses Buch nicht weniger als 5 Sterne von 5 Sterne verdient!


So, dass wars auch schon von mir. 

Ich hoffe meine Rezension hat Euch animiert, dieses Buch zu lesen! BITTE! LEST ES!

 

Bis zum nächsten Mal!

 

Eure Bea:)

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