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Mein Erster Fitzek ...

Hallo Ihr Lieben Bücherfreunde,

 

schon seit einiger Zeit möchte ich mich mal an andere Genre wagen und andere Seiten des Lesens kennenlernen. Sofort war mir klar, dass ich mich besonders im Bereich Thriller und Krimis ausprobieren möchte.  Warum mein Abdriften in die Welt der Mordfälle allerdings so lange gedauert hat, hatte lediglich die Ursache, das ich mich mit 2 Fragen beschäftigen musste:

 

1. Für welchen Autor sollte ich mich entscheiden?

2. Welches Buch sollte ich mir als erstes schnappen? 

 

Die Frage bezüglich des Autors konnte ich mit Unterstützung eines liebes Freundes schnell beantworten. Wer könnte denn besser für einen Leseeinstieg sein, als Sebastian Fitzek höchstpersönlich? Frage 1 wäre damit erledigt. Nun kommen wir zu dem etwas schwierigen Part. Mit welchem Buch sollte ich beginnen? 

Hin und Her ging das versenden der verschiedenen Klappentexte über Twitter und dennoch konnte ich mich nicht entscheiden. 

Es war zum Haare raufen. 

 

In der letzten Woche war ich für ein Wochenende in Hamburg und habe mich spontan entschieden, dass erste Fitzek Buch zu kaufen, welches mir in die Hände fällt. An den Tagen darauf habe ich dieses Buch verschlungen und bin nun froh, dass mir das Schicksal genau dieses Buch förmlich vor die Füße geworfen hat. 

 

 

IHR WOLLT NUN WISSEN, WELCHES BUCH BEI MIR IN DEN EINKAUFSWAGEN GEFALLEN IST? 

 

 


....( Wenn ich könnte, würde ich hier jetzt gerne ein Trommelwirbel einfügen)....

 

ES IST DAS BUCH.....


PASSAGIER 23

 

Und nun wollt Ihr auch noch wissen, wie es mir gefallen hat ? Super, denn das sage ich Euch jetzt!


Infos zum Buch

 

Titel:  Passagier 23

(Taschenbuch)

Autorin: Sebastian Fitzek

Verlag: Droemer Knaur Verlag; 2015

Seitenanzahl: 426

ISBN: 978-3-426-51017-9

 

 

Denken Sie an einen Ort ohne Polizei.

Eine Kleinstadt, aus der Jahr für Jahr Dutzende Menschen verschwinden.

SPURLOS.

Der Ort für das perfekte Verbrechen.

 

Herzlich willkommen auf Ihrer Kreuzfahrt!

 

Schreibstil

Einen Tag habe ich für die Geschichte rund um Martin Schwartz gebraucht. Grund dafür war hauptsächlich der super flüssige und einfache Schreibstil. Erzählt wird "Passagier 23" aus der Sicht eines Dritten. Dieser schaut von oben auf die unterschiedlichen Charakteren hinab und erzählt deren Handlungsstränge.

Die Kapitel sind kurz und in guten Abschnitten gegliedert, sodass einem viel Luft bleibt um sich wieder auf andere Sichtweisen einzustellen. 

Innere Monologe werden durch kursiver Schrift hervorgehoben, damit der Leser diese von den eigentlichen Dialogen unterscheiden kann. 

 

Auf dem Cover kann man eine Schiffsluke erkennen, von der man auf das tosende Wasser schauen kann. Durch die dunklen Farben grau und blau  wird die düstere und geheimnissvolle Handlung gut gespiegelt. Obwohl das Cover eher langweilig aussieht, passt es dennoch super zu der Geschichte. 

Inhalt, Meinung & Fazit

Achtung, eventuelle Spoiler!!

Vor fünf Jahren verlor der Polizeipsychologe Martin Schmidt  seine Familie auf einer Kreuzfahrt reise mit der "Sultan of the Seas“. Um seinen Kummer zu ertränken, stürzt er sich als psychisches Wrack in waghalsige Ermittlungen. Nie wieder wollte er einen Fuß auf ein Schiff setzen.

 

Doch als er einen Hinweis von einer alten Dame erhält, diese sich ausgerechnet auf dem "Sultan of the Seas" befindet, wirft er alle seine Vorsätze über Bord. Als er auch noch erfährt,  dass ein verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist und den Teddybären seines Sohnes im Arm hält, wird er gezwungen sich mit seinen tiefliegenden Wunden zu beschäftigen. 

...

 

Sofort spannend und fesselnd wird der Leser in die Geschichte geworfen.

Bereits im Prolog wird man direkt auf den Haupthandlungsort die "Sultan of the Seas“ (bin ich eigentlich die einzige, die diesen Namen ganz furchtbar findet?!) geworfen und kann den ersten wichtigen Charakter der Geschichte kennenlernen.  In den darauffolgenden Kapiteln werden, in Nebenstorys, die einzelnen Charaktere und deren Vorgeschichte  vorgestellt. Hierbei fand ich besonders die Verknüpfung der Protagonisten untereinander interessant. So oft erstaunten mich die Bekanntschaften und ließen mich überrascht aufblicken.

 

Durch unvorhergesehnen Wendungen und der ständigen undurchsichtigen Handlungsstränge, bleibt die Spannungskurve durchweg oben. Oftmals dachte ich, ich hätte es gelöst und schon platzt wieder die Bombe und ich musste meine Bilder im Kopf neu ordnen.  Das Herr Fitzek nebenbei auch noch aufzeigt, wie instabil die Menschliche Psyche sein kann, rundet den Thriller ab. 

 

Im Fokus der Geschichte steht das Tabuthema "Kindesmissbrauch". Dazu möchte ich Euch allerdings noch nicht soviel verraten.

Der Leser kann ich sich allerdings auf detailgetreue Erzählungen und makabere Bilder im Kopf einstellen. Nicht selten musste ich erschaudern oder entsetzt das Gesicht verziehen. Nichts also für schwache Nerven. Aber ist es nicht genau das, worauf es bei einem Psychothriller ankommt? Lesen wir nicht genau aus diesem Grund solche Geschichten?  

 

Die größte Wirkung  auf mich hatte allerdings das Feeling auf dem Schiff. Dieses beklemmende und unruhige Gefühl, machte das Setting und die Geschichte perfekt.

Da ich selbst Kreuzfahrtschiffe nicht besonders vertrauenserweckend finde und dieses Kreuzfahrtschiff eher beklemmung in mir auslöste, konnte ich mich sehr gut in die angespannten Charaktere hineinversetzen.

 

Interessant fand ich, dass der Autor das Kreuzfahrtschiff mit einer Kleinstadt verglichen hat.  Dies geht  ja bereits aus dem Klappentext hervor. 

 

"Keiner der knapp dreitausend Passagiere aber, da war Martin sich sicher, verschwendet auch nur einen einzigen Gedanken daran, dass sie die kommenden Tage in einer Kleinstadt leben würden, in der Tausende Menschen verschiedenster Kulturen und Schichten aufeinanderprallten, angefangen von den Zwei-Dollar-pro-Stunde-Kräften unten in der Wäscherei bis hin zu den Millionären auf den windgeschützten Liegeinseln im Oberdeck. Eine Stadt, in der es alles gab, nur keine Ordnungshüter. In der, wenn man die 110 wählte, der Zimmerservice kam - und nicht die Polizei. (..) " (Quelle: Seite 35) 

 

Das fand ich deshalb so interessant, weil diese Parallelen für mich nie offensichtlich waren. Das ich mich damit nie auseinander gesetzt habe, ist natürlich auch ein Grund dafür. Dennoch fand ich seine Erklärungen einleuchtend und durchaus treffend. Ich glaube nicht, dass ich je einen besseren Vergleich finden und erörtern könnte.

 ...

 

Kurz zu meinen favorisierten Charakteren: 

 

 Wenn ich Martin mit einem Wort beschreiben müsste, wäre das wohl das Wort "Selbsthass". Das ganze Buch strotzt von einem Martin, der mit sich selber kämpft, sich unendlich viele Vorwürfe macht und sich durch sein nicht existierenden Angstgefühl von einem Himmelskommando ins nächste stürzt. Dennoch konnte ich viele seiner Handlungen nachvollziehen, obwohl mich diese oft geschockt haben. 

 

Neben Martin hat mich der Handlungsstrang rund um die Protagonisten Julia und Lisa am meisten mitgerissen. 

Julia ist eine alleinerziehende Krankenschwester die sich mit Ihrer pubertierenden Tochter Lisa eine Auszeit gönnen möchte. 

Jedoch hat Lisa in dieser Zeit etwas ganz anderes im Sinn und lässt Ihrer Mutter qualvolle Tage durchleben. Ich habe mit Julia mitgefiebert und hätte sie zwischenzeitlich am liebsten in den Arm genommen. Ich glaube, keine Mutter dieser Welt möchte so etwas durchmachen. Mehr möchte ich hier aber nicht verraten. 

 

 Mein einziger kleiner Kritikpunkt:

Einige Kapitel enden  so abrupt und abgehakt, dass ich dann verwirrt zurückblieb. Das schadet der Geschichte aber in keinem Fall und ist somit Meckern auf hohem Niveau. 

 

 

 Das Ende ist gut gelungen und hat es geschafft mich zum Abschluss noch einmal ins staunen zu versetzen. Alle meine Fragen im Kopf wurden beantwortet und alle Bilder waren nun geordnet und passten zusammen. 

 

Wer also eine spannende, nerven aufreibende und mitreißende Geschichte sucht, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Nebenbei schaffte es der Autor auch, mich bei all dem Wahnsinn zum schmunzeln zu bringen. 

 

Wie könnte ich also anders, als dem Buch verdiente 5 von 5 Sternen zu geben?!

 

Aufjedenfall war dies nicht mein letztes Buch von Sebastian Fitzek!

 

 

Kleiner Tipp am Ende:

Bitte lest unbedingt  zum Abschluss den Epilog. Dieser befindet sich erst nach der Danksagung. Warum ist für mich nicht ganz verständlich. Also liebe Leser, bitte bis ganz nach hinten blättern. Es lohnt sich!

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